Bei der ALL-BFM 2000 handelte es sich um eine prospektive, multizentrische, randomisierte internationale Therapieoptimierungsstudie der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). An dieser Studie beteiligten sich mehr als 70 Studienkliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
Eine prospektive Untersuchung im Verlauf der Therapiestudie ALL-BFM 90 hatte gezeigt, dass dem molekulargenetischen Nachweis von minimaler Resterkrankung (MRD) eine prognostische Bedeutung zukommt. In der Studie ALL-BFM 2000 wurde daher die Untersuchung von MRD zusätzlich zur Stratifizierung herangezogen.
Die Studie ALL-BFM 2000 beinhaltete außerdem vier randomisierte Fragestellungen:
- In der Induktionsphase wurde der Einfluss von Dexamethason gegen Prednison auf das Therapieansprechen bei allen Patienten geprüft.
- In der Reinduktion erfolgte an einer mittels MRD-Diagnostik hochselektionierten Patientengruppe mit äußerst geringem Rückfallrisiko die kontrollierte Prüfung von Therapiereduktion, um das Risiko von therapieassoziierten Komplikationen und Spätfolgen zu reduzieren.
- In der Gruppe mit mittlerem Rückfallrisiko wurde der doppelte gegen den einfachen Einsatz der Reinduktion untersucht.
- Patienten der Hochrisikogruppe erhielten je nach Randomisierungsarm 6 Chemotherapieblöcke plus einfacher Reinduktion oder 3 Chemotherapieblöcke plus dreifacher Reinduktion.
Die Aufnahme von neuen Patienten in die ALL-BFM 2000 Studie ist inzwischen abgeschlossen. Insgesamt haben mehr als 4800 Patienten aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich teilgenommen. Bei denjenigen Patienten, die sich noch in der Behandlung befinden, wird die Behandlung nach dem bisher verwendeten Protokoll weitergeführt.
Die Ergebnisse der Datenauswertung bilden die Grundlage für die Nachfolgestudie AIEOP-BFM-ALL 2009, die im Juni 2010 angelaufen ist. Die bereits veröffentlichten Ergebnisse der einzelnen Studienteile sind unter Publikationen aufgelistet.